«Norman, bist du’s?»

«Norman, bist du’s?»

Da Blick | So hungerte Staatsrat Gobbi 35 Kilo weg

Der Lega-Politiker speckte in neun Monaten 35 Kilo ab. Wie? Das verriet der Direktor des Tessiner Innen- und Justizdepartements dem BLICK.

Myrte Müller

Norman Gobbi macht sich zum 40. Geburtstag ein ungewöhnliches Geschenk. Der Tessiner Staatsrat will abspecken. Anfang Februar geht er zu einem Spezialisten in Locarno TI. Die Waage zeigte damals 138 Kilo an!

Zu viel für den 1,85 Meter grossen Politiker. Zu hoch der Blutdruck. Der Arzt verpasst Norman Gobbi eine Superdiät. In neun Monaten nimmt der Direktor des kantonalen Departements für Inneres, Polizei und Justiz stolze 35 Kilo ab. «Zehn müssen noch runter, sagt der Arzt», so Gobbi, «doch ich bin schon sehr zufrieden.» Normalgewicht, das erlebt der Tessiner aus Faido TI zum ersten Mal. «Ich war immer rund, habe schon mit dreizehn Jahren 82 Kilo gewogen.»

Kein Brot, keine Pasta, keine Schokolade

Die Diät braucht starke Nerven. Ein Gipfeli zum Frühstück? Tempi passati. Morgens gibts eine Kiwi, mittags gekochtes Gemüse und mageres Fleisch, abends ein Viertel Fenchel. Dazu Wasser und ein Glas Wein am Tag. Keine Pasta, kein Brot, keinen Risotto, kein Bierchen. Kaffee und Tee weder mit Zucker noch mit Milch natürlich. Das sei ihm «verdammt schwergefallen», sagt Gobbi. Vor allem die Schokolade fehle ihm. «Wenn ich sündige, muss ich es die zwei Tage darauf wieder abhungern.»

«Ich schlafe besser und stehe mit Energie auf»

Begleitet wird die Diät von Akupunktur. Die rege den Stoffwechsel an und schwäche das Hungergefühl, so Gobbi, «ich schlafe seitdem besser, stehe morgens mit mehr Energie auf, schaffe Sport mit mehr Leichtigkeit». Und: «Ich marschiere in die Berge, gehe schwimmen und ins Fitnessstudio. Dort muss ich an meiner Haltung und am Gleichgewicht arbeiten. Schliesslich habe ich lange einen grossen Bauch vor mir hergetragen», sagt Norman Gobbi weiter.

Jetzt vor Weihnachten brechen allerdings harte Zeiten an. «Ein offizielles Festessen jagt das nächste. Da muss ich sehr aufpassen», so der Politiker.

Trotz kargen Speiseplans: Gobbis «Geburtstagsgeschenk» ist alles andere als billig. «Alle zwei Monate muss ich komplett meine Garderobe wechseln, jedes Mal mindestens drei neue Anzüge kaufen. Denn die Alten sind viel zu gross. Das geht ganz schön ins Geld», sagt er.

«Von hinten erkennen mich viele nicht mehr»

Nicht alle sind restlos begeistert von Gobbis Abmagerungskur. Ehefrau Elena vermisst hin und wieder ihren rundlichen Ehemann. «Als wir zusammenkamen – das war vor 16 Jahren – da wog ich 43 Kilo mehr als heute», sagt Gobbi, «meine Frau mahnt schon: Nimm nicht zu viel ab, sonst erkenne ich dich nicht mehr.»

Das geht nicht nur ihr so. Norman Gobbi: «Es passiert mir, dass Bekannte mich von hinten nicht erkennen. Und wenn sie mich von vorne sehen, dann fragen sie vorsichtshalber: Bist du es, Norman?»

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