Braucht es jetzt die Ausgangssperre über die Feiertage?

Braucht es jetzt die Ausgangssperre über die Feiertage?

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Regierungsrat Norman Gobbi und Schweiz-Tourismus-Chef Martin Nydegger auf Blick TV

In der Schweiz zog es am Wochenende die Menschen wieder ins Freie – trotz Corona-Krise. Ob es jetzt die Ausgangssperre über die Ostertage braucht, darüber diskutierten Regierungsrat Norman Gobbi und Schweiz-Tourismus-Chef Martin Nydegger auf Blick TV.

Töfffahrer auf der Schwägalp, Wanderer im Alpstein und Skitourenfahrer am Flüelapass. Überall in der Schweiz lockte das schöne Wetter am Wochenende die Menschen in Massen nach draussen – obwohl sie eigentlich zu Hause bleiben sollten. Das Wetter über Ostern bietet wieder viel Sonnenschein und Temperaturen um die 20 Grad. Pilgern die Deutschschweizern nun trotzdem wieder ins Epizentrum Tessin?
Auf Blick TV diskutierten der Tessiner Regierungsrat Norman Gobbi und Schweiz-Tourismus-Chef Martin Nydegger darüber, ob es für die Feiertage eine Ausgangssperre braucht.
Norman Gobbi findet eine Ausgangssperre momentan nicht verhältnismässig. Auch auf die Frage, ob der Gotthard über die Feiertage gesperrt werden soll, gibt es von ihm ein klares Nein. Klar ist für ihn aber, dass sich längst nicht alle an die Massnahmen des Bundesrats halten. «Viele Deutschschweizer sind am Wochenende ins Tessin gegangen», sagt er gegenüber Blick TV. Und: «Wir hatten auch Fälle von Deutschschweizern, die über die Grenze nach Italien gingen – das ist strengstens verboten.» Die Personen seien bei ihrer Rückkehr erwischt und gebüsst worden.
Gobbi zählt auf die Eigenverantwortung der Menschen. «Gehen Sie nicht in die Ferienorte, bleiben Sie zu Hause», sagt er. Die Schönheit der Landschaft werde bleiben, jetzt brauche es aber Geduld. Ohnehin würde sich aber die Mehrheit der Bevölkerung an die Massnahmen halten.

«Historische Sondersituation»
Schweiz-Tourismus-Chef Martin Nydegger hat grosses Verständnis für den Wunsch der Leute nach draussen zu gehen. Dennoch appelliert er an die Menschen, dass sie sich jetzt richtig verhalten sollen. «Wir sind in einer historischen Sondersituation», sagt er. Und: «Wenn wir uns jetzt richtig verhalten, können wir vorher wieder raus.» Deshalb halte sich Schweiz Tourismus selbstverständlich an die Vorgaben des Bundes.

Auch Nydegger spricht sich nicht für eine Ausgangssperre aus. Aber: «Besonders attraktive Orte muss man besser unter Kontrolle haben», sagt er. Dazu gehören etwa Seeufer, Passstrasse und touristische Attraktionen. Da brauche es physische Barrieren, damit sich die Leute dran halten. Umso wichtiger sei es, wenn die Krise vorbei ist, dass man vor allem in der Schweiz Ferien macht, hier einkauft und essen geht. (bra)

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